marsyas

„membrane“ – eine Serie von Salz auf Cyanotypien

Der Satyr Marsyas maßt sich an, mit seiner Flöte 
musikalisch wohlklingender zu spielen als 
der Gott Apoll mit Kithara und Gesang. 
In einem Wettstreit messen sich beide.
Der göttliche Apoll entscheidet den Wettsteit 
für sich und häutet Marsyas zur Strafe.

Der Fokus meiner künstlerischen Arbeit liegt 
nicht auf dem Prozess der Tat 
und der Verurteilung, die in der griechischen 
Sage beschrieben wird, 
sondern einzig auf der Strafe selbst,
also der Häutung des Marsyas durch Apoll.

Ziel war es, die sich lösende Haut vom Körper 
wie eine Lösung einer Schutzhaut 
von einem Organismus darzustellen, 
gleich einer Membranentfernung von einer Zelle,
oder einer Entfernung der Ozonschicht von der Erde.
Die gelöste Haut bildet nicht mehr eine genaue Form 
des darunterliegenden Körpers ab 
sondern sie wölbt sich nun nach oben und scheint, 
wie eines dieser Spielzeuge namens Gummi-Plopper,
die man auf rechts dreht und auf den Boden legt, 
gleich in die Höhe zu springen, 
um den physikalisch aufgewendeten 
Umwölbungsprozess energetisch auszugleichen.

Marsyas erfährt eine Umstülpung, 
gerechtfertigt oder nicht, 
die ihm ermöglicht sich in Allem zu ergießen.
Sein Blut fließt in einen Fluss, 
sein Inneres wird zum Äußeren und 
seine Einzelteile werden Eins mit dem Umraum,
mit der Welt, mit dem Kosmos.




 Gefördert im Rahmen 
des Kulturförderprogramms 
„Hessen kulturell neu eröffnen“

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